Sexualisierte Gewalt ist eine Realität, auch an der Universität Bern. Die gesamtuniversitäre SUB-Umfrage von 2020 hat ergeben, dass 8% der Studierenden sich bereits sexuell belästigt fühlten. Sexuelle Belästigung – eine bestimmte Form sexualisierter Gewalt – geschieht im universitären Kontext häufig verbal und ausgehend von Mitstudierenden.
Die SUB hat im Rahmen der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» zwei Events veranstaltet.
Am 05.12.2022
veranstaltete die SUB eine Podium, um im Rahmen der «16 Tage gegen
Gewalt an Frauen*» über Feminizide als die Spitze des Eisbergs von
patriarchaler und geschlechtsspezifischer Gewalt zu sprechen. Angela Hefti, welche
Autorin des Buchs «Conceptualizing Femicide as a Human Rights Violation» ist und unter anderem am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
gearbeitet hat, diskutierte mit Beatrice Vogt, welche seit 30 Jahren
Gewaltopfer vertritt und Vertrauensanwältin verschiedener
Opferberatungsstellen ist. Ausserdem mit im Gespräch war Jonas Weber,
der an der Uni Bern Professor für Strafrecht und Kriminologie ist. Er
hat an der Evaluation des Opferhilfegesetzes mitgearbeitet und kürzlich
zusammen mit anderen Forschenden eine Untersuchung zu «Electronic
Monitoring im Kontext von häuslicher Gewalt» publiziert. SUB-Vorständin
Sophie Karrer moderierte das Podium.
Wir blicken zurück auf eine spannende Diskussion und bedanken uns für das zahlreiche Erscheinen.
Am 09.12.2022
veranstaltete die SUB einen Empowerment-Workshop für FINTA-Personen, um
in einem safer space Grenzüberschreitungen und patriarchale Gewalt zu
thematisieren und Selbstbehauptung mittels praktischer Übungen zu
trainieren.
Ist das jetzt victim blaming und sollte präventative Arbeit nicht viel eher bei gewaltausübenden Personen angesetzt werden?
Unser Fazit: Ja, staatliche Gelder und Sozialpolitik sollten ihren Fokus
darauf richten. Dennoch ist es wichtig, beide Ansätze zu verfolgen und
Empowerment als Strategie anzuwenden.
Aurelia Golowin ist
ausgebildete Sexualpädagogin. Sie ist Mitbegründerin des Bildungsvereins KriBi im Leitungsteam von Pallas aktiv, einer Organisation, die sich
für frauen- und mädchenspezifische Gewaltprävention einsetzt. Zusammen
mit Elena Grebenarov, einer angehenden Psychologin und Kungfutrainerin
und Simone Düggelin, welche ihren Master in Sozialarbeit, Sozialpolitik
und Soziologie absolviert, wurde dieser Workshop erfolgreich
durchgeführt. Pallas verbindet die drei und stützt sich auf bewährte
Konzepte aus der Kommunikations-Psychologie und verschiedenen
Kampfkünsten. Pallas lehrt und fördert die Fähigkeit, sich psychisch und physisch selbst zu behaupten und sich im Notfall selbst verteidigen zu
können.
Die SUB beteiligt sich an der Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen". Die 16 Aktionstage mit dem Fokus auf sexualisierte Gewalt finden vom 25. November bis 10. Dezember 2021 statt. Eine Übersicht mit allen Veranstaltungen findest du hier.
Im Workshop lernen Studierende, Grenzüberschreitungen anzusprechen - als betroffene, beobachtende und ausübende Person. Dazu werden die vier Komponenten der gewaltfreien Kommunikation genutzt. Studierende üben folgende Situationen:
Wie kann ich...
Wann: 25. November, 18.15 bis 20.15 Uhr
Wo: Unitobler, Räume F -113 und F -112
Sprache: Deutsch, Flüsterübersetzung in Englisch möglich
Anmeldung: Die Teilnehmendenzahl ist auf 25 Personen beschränkt. Wir bitten um eine Anmeldung unter mit dem Betreff "Anmeldung Workshop GFK".
Workshopleitung: Pia Portmann
Sexualisierte Gewalt ist an Hochschulen verbreitet. Das von Hierarchien und starken Machtstrukturen geprägte universitäre Umfeld macht die Situation für Betroffene zusätzlich schwierig. Wir wollen länderübergreifend darüber sprechen, was wir gegen sexualisierte Gewalt an Universitäten tun können und welche Unterstützung Betroffene brauchen.
Diskussionsrunde mit:
Wann: 29. November 2021, 19.00 Uhr
Wo: Online
Sprache: Englisch
Anmeldung: E-Mail an